Auch in dieser Folge geht es noch einmal um den Körper, diesmal in einer ganz existentiellen Verbindung mit dem Atem – Deiner Stimme.
„Die Stimme eines Menschen ist nicht nur sein wichtigstes Mittel zur Kommunikation, sie ist auch ein Barometer für alles, was sich in diesem Menschen abspielt – ein Spiegel seines Selbst.
Wir hören sehr wohl, ob jemand „in Stimmung“ ist oder nicht, und zwar ganz unabhängig davon, was er oder sie sagt.
Das weist uns darauf hin, dass die Zuhörer von jeher Antennen hatten, um jene Qualitäten aufzuspüren, die zwischen den (gesungenen oder gesprochenen) Zeilen liegen.“
– Romeo Alavi Kia
Um diese Qualitäten, die ein obigem Zitat angesprochen werden, zu entfalten, bieten Dir die folgenden Übungen nützliche Möglichkeiten:
22. Raum für die Stimme schaffen
Stehe schulterbreit mit leicht gebeugten Beinen und spüre Deine Verbindung zum Boden. Halte Deinen gesamten Körper entspannt aufrecht und verbinde dies mit der Vorstellung, dass Dein Kopf mit einer am Scheitel befestigten Schnur nach oben gezogen wird. Laß´ Deinen Nacken und Deine Luftröhre weit und offen werden.
Nun schneide nach Herzenslust Grimassen, um Deine Gesichtsmuskulatur zu lockern. Anschließend öffne Deinen Mund, so weit es geht und gähne so richtig drauf los – dies wird Deinen Rachenraum und Deine Kehle öffnen und zudem Deinen ganzen Körper mit Sauerstoff überfluten. Du kannst das Gähnen auch mit der Vorstellung verbinden, dass sich in Deinem Mund ein Luftballon ausdehnt 🙂
Schließe nun Deinen Mund, so dass Deine Lippen entspannt aufeinander liegen. Entspanne auch Deine Zunge!
Summe leise in Dich hinein und spüre, wo in Deinem Körper Du das Summen spüren kannst. Schließe dabei Deine Augen und atme tief und entspannt.
23. Nach Lust und Laune singen
Wann hast Du das letzte Mal gesungen? Es gibt keine bessere Gelegenheit, die ganze Fülle, Kraft und Schönheit Deiner Stimme zu üben und zu erfahren als durch Singen.
Ganz egal, welche Vorstellung Du von Deiner Stimme hast – singe einfach drauf los! Bei der Arbeit kannst Du es zumindest wagen, leise vor Dich hinzusummen, und in Deinem Auto oder morgens unter der Dusche trällere munter drauf los
24. Stimme und Stimmigkeit
Wie in obigem Zitat schon erwähnt, ist es in erster Linie gar nicht so wichtig, was einer sagt, sondern WIE es gesagt wird. Die innere Haltung ist entscheidend, ebenso die Absicht, mit der etwas gesagt wird.
Um das zu üben, nimm einen Text mit 3 bis 4 Sätzen und sprich diesen Text, während Du Dir verschiedene Situationen vorstellst:
- Flüstere den Text Deinem Partner/Deiner Partnerin ins Ohr, der/die neben Dir im Bett liegt.
- In der Begegnung mit einer fremden Person, die Du nach der Uhrzeit fragst.
- Zu Deinen Eltern.
- Zu Deinen Kindern.
- Zur Kassiererin an der Kasse.
- Zu einem Kollegen/einer Kollegin, mit dem/der Du flirten möchtest.
- In einer für Dich typischen Situation unter Frauen/Männern.
- In einer heißen und wilden Liebesnacht.
- Lass Dir selbst Situationen einfallen.
Probiere das auch mit verschiedenen Texten von unterschiedlicher emotionaler Qualität – sei kreativ und experimentiere ein wenig
Tipp:
Achte im Alltag darauf, welche Wirkung Du mit Deiner Stimme bei anderen erzielst.