Auch dieser Teil bietet Dir Gelegenheit zu der Erfahrung, Dich über die Gegensätze der Dualität zu erheben und diese zu integrieren. Genieße
Deine Freude ist die Enthüllung deines Schmerzes.
Und derselbe Brunnen, aus dem dein Lachen rinnt,
war oft mit deinen Tränen gefüllt.
Wie könnte es auch anders sein?
Je tiefer der Schmerz in dein Wesen schneidet,
umso mehr Freude kannst du fassen.
Wurde nicht der selbe Krug, der deinen Wein hält,
im Töpferofen gebrannt?
Und wurde nicht das Holz der Laute, die deinen Geist besänftigt,
mit Messern ausgehöhlt?
Wenn du fröhlich bist, sieh tief in dein Herz,
und du wirst entdecken, dass nur das,
was dir Schmerz bereitet hat, dir nun Freude macht.
Wenn du betrübt bist, sieh noch einmal nach deinem Herzen,
und du wirst bemerken, dass die Wahrheit, um die du weinst,
dich vorher erfreut hat.
Einige von Euch sagen:
„Die Freude ist größer als der Schmerz.
Andere sagen:
Nein, der Schmerz ist größer als die Freude.
Ich aber sage euch, sie sind untrennbar.
Sie kommen gemeinsam, und wenn eines der beiden mit dir auf dem Tisch sitzt,
vergiss nicht, dass das andere in deinem Bett schläft.
In Wahrheit bist du die Schalen einer Waage,
zwischen Freude und Leid aufgehängt.
– Khalil Gibran
43. Freude und Leid (Schmerz, Kummer, etc.) integrieren
Freude und Leid (Schmerz, Kummer, etc.) sind wie zwei Seiten ein und derselben Medaille. Je mehr Du das Eine willst und im gleichen Maße das Andere ablehnst, umso mehr trennt Du Dich von Deiner ursprünglichen Lebenskraft; und je mehr Du beide Seiten einfach akzeptierst und eine Balance schaffst, umso mehr Glück und Zufriedenheit erschaffst Du und verbindest Dich so wieder mit dem Leben
1. Atme ein und sage zu Dir selbst:
Ich habe Freude.
Atme aus und sage zu Dir selbst:
Ich bin Freude.
2. Atme ein und sage zu Dir selbst:
Ich habe Leid (Schmerz, Kummer, etc.).
Atme aus und sage zu Dir selbst:
Ich bin Leid (Schmerz, Kummer, etc.).
3. Atme ein und sage zu Dir selbst:
Ich habe Frieden (Freiheit).
Atme aus und sage zu Dir selbst:
Ich bin Frieden (Freiheit).
Geh diesen Zyklus von drei (vier) Schritten dreimal hintereinander durch.
Variation 1:
Du kannst den dritten Schritt auch durch Begriffe Deiner Wahl ersetzen bzw. ergänzen. Wie möchtest Du Dich am liebsten fühlen?
Variation 2:
Du kannst die Übung auch in der Weise abwandeln, dass Du alle möglichen gegensätzlichen Dinge integrieren kannst, indem Du statt „Freude“ die eine Seite nimmst und statt „Leid“ bzw. „Schmerz“ das Gegenteil davon, also:
– einatmen: ich habe (die eine Seite, z.B. Mühelosigkeit)
– ausatmen: ich bin (die eine Seite, z.B. Mühelosigkeit)
– einatmen: ich habe (das Gegenteil davon, z.B. Anstrengung)
– ausatmen: ich bin (das Gegenteil davon, z.B. Anstrengung)
Und den dritten Schritt ersetzt Du durch Begriffe Deiner Wahl (siehe Variation 1)