Diese Folge handelt von einem der machtvollsten Geheimnisse im Leben – dem Gefühl der Dankbarkeit:

 

Um uns herum birst das Leben schier vor Wundern – ein Glas Wasser, ein Sonnenstrahl, ein Blatt, eine Raupe, eine Blume, ein Lachen, Regentropfen. Wenn du voller Achtsamkeit lebst, fällt es nicht schwer, überall die Wunder zu erkennen.

In jedem menschlichen Wesen sind zahlreiche Wunder. Augen, mit denen wir Tausende von verschiedenen Farben und Formen wahrnehmen können; Ohren, mit denen wir das Summen einer Biene oder einen Donnerschlag vernehmen können; ein Gehirn, das uns ermöglicht, über ein einziges Staubkorn ebenso nachzusinnen wie über der gesamten Kosmos; ein Herz, das im gleichen Rhythmus schlägt wie das aller anderen Wesen.

Sind wir erschöpft und enttäuscht von den Anforderungen des Alltags, nehmen wir diese Wunder oft gar nicht wahr, aber sie sind stets da.

Betrachte einmal den Apfelbaum in deinem Garten. Betrachte ihn mit deiner ganzen Aufmerksamkeit. Er ist wahrhaftig ein Wunder. Wenn du das bemerkst, sorgst du gut für ihn, und damit wirst du auch ein Teil seines Wunders. Selbst wenn du ihn erst ein paar Wochen lang gehegt hast, werden seine Blätter grüner, glänzender.

Und so ergeht es auch den Menschen um dich herum. Bist du voller Achtsamkeit, wirst du aufmerksamer, verständnisvoller, liebevoller. Deine Gegenwart ist dann nicht nur für dich selbst nährend, macht dich schöner, sondern auch die anderen blühen dabei auf.

Die friedliche Gegenwart eines einzigen Menschen kann somit die gesamte Gesellschaft verändern.

– Thich Nhat Hanh

 

55. Ein Gefühl der Dankbarkeit entwickeln

Nimm dir Zeit und komme innerlich zur Ruhe; dann betrachte dein gesamtes Leben und mache dir bewusst, was es da alles gibt, für das du dankbar sein kannst.

Für wen u./o. was bist du dankbar? Finde 10 oder mehr Menschen, Dinge u./o. Ereignisse in deinem Leben, für die du wirklich dankbar bist – und dann fühle, wie es sich anfühlt, dankbar zu sein.

 

Hinweis:

Wenn Du möchtest, dann lege ein Dankbarkeits-Tagebuch an, in dem Du jeden Tag notieren kannst, für was Du dankbar bist.

 

56. Ein Morgenritual

Beginne deinen Tag, indem du dich daran erinnerst, für wen und was du alles dankbar bist. Du kannst auch gleich nach dem Aufwachen deine Aufmerksamkeit auf fünf Menschen u./o. Dinge richten, für die du dankbar bist.

 

57. Meditation über Dankbarkeit

Richte Deinen Aufmerksamkeit auf einen Menschen, der Dir nahesteht und den Du liebst. Finde fünf oder mehr Merkmale u./o. Eigenschaften an ihm, für die Du dankbar bist. Bleibe so lange, wie Du möchtest, bei diesem Gefühl.

Wenn Du möchtest, dann bringe dein Gefühl von Dankbarkeit ihm gegenüber zum Ausdruck 🙂

Dann nimm einen Menschen, der Dir gleichgültig ist, eine Person, die weder Zuneigung noch Ablehnung in Dir hervorruft und verfahre in der gleichen Weise wie oben.

Und dann, wenn Du Dich sicher fühlst in Deiner Fähigkeit, Dankbarkeit für andere Menschen zu empfinden, nimm einen Menschen, mit dem du ein echtes Problem hast und finde mindestens eine Eigenschaft oder ein Merkmal, für das Du dankbar bist und entwickle so ein Gefühl von Dankbarkeit für diesen Menschen.

 

Zum Nachdenken:

„Lieben zu lernen stellt einen Prozess dar, in dem wir uns erinnern, wer wir wirklich sind. Die zugrundeliegende Wirklichkeit ist, dass alles Leben auf dem Planeten eine Manifestation des Geistes in materiellen Körpern ist. Alles Leben ist Geist, und der Geist ist heilig; deshalb ist alles Leben heilig. Zur Dankbarkeit gehört, dass wir uns Zeit nehmen, um die Komplexität des Lebens bewusst wahrzunehmen.“
– Robert Odom