Nachdem Du in der vorigen Folge Deine Freude mit anderen geteilt hast, kannst Du die Erfahrung, Dich mit anderen Menschen zu verbinden, heute noch weiter vertiefen. Viel Spaß, und – genieße 🙂

„Die Übung der Gleichheit ist eine Art und Weise, eine Verbindung zu anderen fühlenden Wesen herzustellen und zu erkennen, dass wir all ein einem Boot sitzen. Es ist eine allgemein menschliche schlichte Wahrheit, dass jedermann glücklich sein und Leid vermeiden möchte, genau wie wir selbst. So wie Sie selbst, will jeder Mensch Freude empfinden, akzeptiert und geliebt sein, respektiert und geschätzt werden für seine einzigartigen Qualitäten. Ein jeder möchte gesund sein und sich in seiner Haut wohlfühlen. So wie Sie selbst, will niemand ohne Freunde und einsam dastehen, von anderen verachtet werden, krank sein oder sich wertlos oder deprimiert fühlen.

Die Übung der Gleichheit soll Sie immer dann, wenn Sie einer anderen Person begegnen, an diese einfache Tatsache erinnern. Sie denken: „Genau wie ich, wäre dieser Mensch gern glücklich; genau wie ich, möchte er nicht leiden.“ Sie können sich dafür entscheiden, dies einen ganzen Tag lang zu üben oder nur für eine Stunde oder fünfzehn Minuten. Ich schätze diese Übung sehr, weil sie die Schranke der Gleichgültigkeit gegenüber der Freude anderer Menschen, gegenüber ihrem persönlichen Schmerz und ihrer wunderbaren Einzigartigkeit durchlässig macht.“

– Pema Chödrön

67. Verbundenheit und Gleichheit mit anderen erfahren

Entspanne Dich, nimm ein paar tiefe Atemzüge und komme innerlich zur Ruhe. Dann richte Deine Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Person und sage zu Dir selbst:

„Genau wie ich mich nach Glück sehne und von Leid frei sein will, so sehnt sich auch diese Person nach Glück und will frei sein von Leid.“

 

Du kannst diesen einen Satz auch in der folgenden Weise in zwei Sätzen ausdrücken:

„Genau wie ich möchte dieser Mensch glücklich sein.“

„Genau wie ich möchte er/sie frei sein von Leid.“

Hinweis:

Wichtig dabei ist, das was Du sagst, wirklich zu fühlen, die Gleichheit zwischen Dir und anderen wirklich zu erfahren, und nicht den Satz oder die Sätze einfach nur vor Dich her zu sagen.

FÜHLE, wie Du Dich nach Glück sehnst, glücklich sein willst; FÜHLE; wie Du frei sein willst von Leid.

Variation: 

Da wir ebenso wie andere Wohlstand und Erfolg erfahren und frei von Mißgunst und Neid sein möchten, kannst Du die obige Meditation auch mit diesen Begriffen machen – und natürlich mit allem anderen, was Du fühlen und von dem Du frei sein möchtest 🙂

 

68. Anderen Gutes wünschen

In der obigen Übung hast Du die Verbundenheit und Gleichheit zwischen Dir und anderen erfahren, und mit dieser Übung vertiefst Du das, indem Du Deine Aufmerksamkeit auf eine andere Person richtest und ihr wünschst, dass sie glücklich und frei von Leid sein möge (wähle eine Formulierung, die für Dich gut paßt):

 

„Mögest Du glücklich sein und Dich an den Ursachen von Glück erfreuen.“

„Mögest Du frei sein von Leid und den Ursachen von Leid.“

 

Variation:

Auch hier kannst Du wieder weitere Begriffe wählen, die Du anderen gerne wünschen möchtest.

 

Hinweis:

Für beide Übungen (67 + 68) gilt: führe sie zunächst mit Menschen durch, die Dir nahe stehen und für die Du gute Gefühle hegst; mache sie dann mit Menschen, denen gegenüber Du ein neutrales Verhältnis hast und dann mit Menschen, mit denen Du Schwierigkeiten hast